Fragestellung: Wie bauten die Römer ihre Wasserleitungen?

Wie nivelierten sie die Wasserleitungen aus?

Wie bauten sie Ihre Lager genau rechtwinklig?

Welche Messinstrumente halfen bei diesen Aufgaben?

Rekonstruktion eines Chorobaten Auf der Grundlage der „10 Bücher über Architektur“ des antiken Ingeneurs Vitruv  wurde ein Chorbat nachgebaut. Dabei handelt es sich um ein Messinstrument um z.B. Wasserleitungen zu bauen. Vitruv beschreibt die Abmasse im 5.Kapitel wie folgt: „Der Chorobat aber besteht aus einem etwas längeren Richtscheit von etwa zwanzig Fuß, welches an den äußersten Enden ganz gleichartig gefertigte Schenkel hat, die in die Enden des Richtscheites nach dem Winkelmaß eingefugt sind, und Streben 282 zwischen dem Richtscheit und den Schenkeln, die durch Einzapfung fest­ gemacht sind. Diese Streben haben lotrechte Linien aufgezeichnet, und diesen einzeln entsprechend hängen von dem Richtscheit Bleilote herab welche, wenn das Richtscheit aufgestellt ist und wenn sie genau auf die verzeichneten Linien einspielen, eine waagerechte Lage anzeigen.“ Aus Transportgründen bauten wir unseren Chorobat statt der beschriebenen 6m länger nur 3m lang.

 

(Quelle: Vigilia Romana Vindriacum e.V.)

 

 

 

Im ersten Versuch wurde der Richtscheit aus Fichtenholz gefertigt. Als Auswirkung mussten wir feststellen das das Wasser in der Wasserrinne durch das Holz rann. Eine Abdichtung mit Bentonit (Tonerde) hatte zwar Erfolg musste aber ständig nachgearbeitet werden. Eine weitere Abdichtung mit Bienenwachs war dagegen wartungsfrei aber durch mechanische Beanspruchung empfindlich.

Im zweiten Versuch haben den Richtscheit aus Eschenholz gefertigt. Dieses Holz ist absolut dicht, es ist kein Wasserverlust in der Wasserrinne feststellbar. Eschenholz hat allerdings den Nachteil das es deutlich schwerer (und auch teurer) als Fichtenholz ist und somit das „Händling“ erschwert wird.

(Quelle: Vigilia Romana Vindriacum e.V.)

 

Arbeiten mit einem Chorobaten Der Chorobat ist eine Art Wasserwaage. Um nun eine Strecke aus zu nivellieren wird in die Rinne Wasser eingefüllt. Über den Wasserspiegel kann man nun sehen ob der Chorobat waagerecht steht. Als Alternative dazu sind am dem Richtscheid rechts und links jeweils ein Lot angebracht. Wenn der Chorobat waagerecht steht decken sich die Schnüre des Chorbaten mit einer Kerbe am Rahmen. Dies funktioniert allerdings nur bei Windstille oder schwachem Wind. Um Ungenauigkeiten der Fertigung auszugleichen wird bei jedem Messvorgang der Chorobat um 180° gedreht.  

 

 

 

Rekonstruktion einer Groma Als Grundlage dienten uns die Publikationen von Prof. Grebe und die Abbildungen einer Groma auf auf einem Steinrelief aus Pompeji und einer Grabsteinplatte.

Einsatzzweck: Die Groma ist ein Messinstrument um einen Rechten Winkel (90°) zu bestimmen. Dabei wird die Mittelschnur auf den Eckpunkt gesetzt. Im Anschluss wird das Kreuz ausgerichtet und über 2 gegenüberliegende Schnüre, an den jeweils ein Lot befestigt ist, „navigiert“. Um Messfehler, durch Ungenauigkeiten bei der Fertigung des Kreuzes, auszuschließen wird der Messvorgang wiederholt nachdem das Kreuz um 180° gedreht wurde. Weicht der Messpunkt von der ersten Messung ab wird zwischen den beiden Messpunkten die Mitte als „wahrer“ Wert angenommen. Mit der Groma wurden so „Rechte Winkel“ zum Anlegen von z.B. Legionslager bestimmt.

(Quelle: Vigilia Romana Vindriacum e.V.)

 

 

 

Verschiedene Messgeräte u. Werkzeuge

(Quelle: Vigilia Romana Vindriacum e.V.)


(Quelle: Vigilia Romana Vindriacum e.V.)